Ukrainisch-russisches Duo mit schwungvollem Konzert in der Lobby

Potsdam, 18. August 2022. Das ukrainisch-russische Duo Andrej Ur an der Violine und Maxim Shagaev am Knopf-Akkordeon hat das Publikum am Donnerstagabend auf eine stimmungsvolle und schwungvolle Reise um den Globus mitgenommen. Witterungsbedingt fand das Konzert nicht im Innenhof, sondern in der Lobby des Landtages statt.

Als Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke den fünften Abend der Veranstaltungsreihe „Kunst zur Zeit“ eröffnete, ließ der angekündigte Wetterumschwung noch auf sich warten. „Ich hoffe, dass es noch regnet, damit Sie unsere Entscheidung verstehen“, sagte die Parlamentspräsidentin an die rund 150 Zuschauerinnen und Zuschauer gerichtet mit einem Augenzwinkern. Nachdenkliche Töne schlug sie mit Blick auf die Herkunft der beiden Musiker an: Sie wünsche sich, dass es möglichst bald wieder keiner besonderen Erwähnung bedürfe, wenn aus der Ukraine und aus Russland stammende Musiker gemeinsam auftreten.

Der in Moskau geborene Maxim Shagaev, der bereits im Alter von fünf Jahren die intensive Auseinandersetzung mit dem Knopf-Akkordeon begann, moderierte das Programm. Zunächst erklärte er den Gästen die Unterschiede zwischen dem hierzulande gebräuchlichen Akkordeon und seinem Instrument, dem Bajan. Akkordeon und Knopf-Akkordeon unterschieden sich vor allem im Klang, sagte er. „Das hat nur einen Nachteil: Mein Bajan wiegt 20 Kilogramm“, sagte Shagaev, der am Konservatorium in St. Petersburg ein Studium als Knopf-Akkordeon-Spieler und Dirigent mit Diplom abschloss. Der aus Saporischschja in der Ukraine stammende Andrej Ur studierte Violine am dortigen Musikcollege und am Musikkonservatorium in der russischen Teilrepublik Karelien. Die beiden Musiker führten im Landtag ein abwechslungsreiches und stimmungsvolles Programm auf. „Wir unternehmen mit Ihnen eine große musikalische Reise, denn für die Musik gibt es keine Grenzen“, sagte Shagaev, bevor das Duo musikalisch zunächst nach Italien (u. a. Antonio Vivaldi – „Largo“ aus den Vier Jahreszeiten) aufbrach, um anschließend Station in Ungarn zu machen (Oleg Ponomarev – „Smelka“). Urs Familie hat ungarische Wurzeln, die auch in seinem Spiel unüberhörbar mitschwingen. Die Reise führte das Duo weiter nach Lateinamerika (Astor Piazolla – „Libertango“) und weiter in die Vereinigten Staaten („When the Saints Go Marching In“). Den Applaus des begeisterten Publikums quittierten die Musiker nach Stücken wie „Bei mir bistu shein“ noch mit zwei Zugaben.

Die Uraufführung eines Werkes, das speziell für den Hof des Landtages Brandenburg entstand, bildet am 25. August den Höhepunkt und Abschluss der Reihe „Kunst zur Zeit“. Zu erleben sind am kommenden Donnerstag um 18:00 Uhr das ensemble unitedberlin & Helmut Zapf. Zur Uraufführung kommt am Finalabend der Veranstaltungsreihe das Werk „Kairos“, eine 2022 von Helmut Zapf komponierte Musik für 13 Instrumente, Rezitator und elektroakustische Zuspielung mit Texten von Hendrik Jackson, Franz Kafka und einigen Worten des Komponisten.

Das ukrainisch-russische Duo Andrej Ur (l.) und Maxim Shagaev (r.) trat bei der fünften Veranstaltung der Reihe „Kunst zur Zeit“ auf.
Das ukrainisch-russische Duo Andrej Ur (l.) und Maxim Shagaev (r.) trat bei der fünften Veranstaltung der Reihe „Kunst zur Zeit“ auf.
© Landtag Brandenburg

Begrüßung zur fünften Veranstaltung der Reihe „Kunst zur Zeit“ durch die Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke
Begrüßung zur fünften Veranstaltung der Reihe „Kunst zur Zeit“ durch die Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke
© Landtag Brandenburg

Weitere Informationen und Impressionen zur Veranstaltung Kunst im Landtag: „Kunst zur Zeit 2022“