Zentrale Gedenkveranstaltung des Landes Brandenburg zum Bau der Berliner Mauer vor 60 Jahren

Das Land Brandenburg hat am 13. August 2021 am 60. Jahrestag des Mauerbaus mit einer Zentralen Gedenkveranstaltung an die Opfer der Berliner Mauer erinnert. Am 13. August 1961 hatte die DDR die Grenze zu den Westsektoren Berlins durch Mauer und Stacheldraht gesperrt und die Stadt geteilt. Millionen Familien und Freunde wurden getrennt. Die öffentliche Veranstaltung in Hohen Neuendorf (Kreis Oberhavel) am noch erhaltenen Grenzturm am Mauerweg war geprägt von einem Totengedenken an die mindestens 140 Menschen, die nach Fluchtversuchen oder bei anderen Zwischenfällen an den Sperranlagen der DDR ihr Leben verloren haben.

140 leere Stühle in dem Waldstück symbolisierten, dass diese Menschen fehlen und bis heute Lücken hinterlassen. Während des Verlesens der Namen der Toten legten Abiturientinnen und Abiturienten aus Hohen Neuendorf Namensschilder auf die Stühle.

Auf der gemeinsamen Veranstaltung des Landtages und der Landesregierung Brandenburg, der Aufarbeitungsbeauftragten Maria Nooke sowie der Stadt Hohen Neuendorf hielt Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke die Gedenkrede: „Die Erinnerung an das Schicksal der Maueropfer ist eine moralische Pflicht und zugleich unser ureigenes Interesse. Die an der Mauer Getöteten wurden Opfer staatlicher Willkür. Sie starben, weil sie das Menschenrecht auf Freiheit und Freizügigkeit für sich in Anspruch nehmen wollten. Jede und jeder von ihnen hatte seine eigene Geschichte, seine Motive und Hoffnungen, hatte Fähigkeiten und Perspektiven, die jäh zerstört wurden durch den Tod an der Mauer. In jedem einzelnen Fall war und ist das eine Tragödie.“

Das Totengedenken wurde von Ministerpräsident Dietmar Woidke eingeleitet: „Wir wollen uns so individuell an die Opfer der Mauer erinnern, wie sie es mit all ihren Hoffnungen, Wünschen und Ideen verdient haben. Wir trauern um den Verlust und wir nehmen die Verantwortung an, die sich aus ihrem Tod ergibt.“

An der Ehrung beteiligten sich Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller und der Präsident des Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, der Bundesvorsitzende der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft, Dieter Dombrowski, sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Anrainergemeinden und Bezirke.

Anschließend wurden in einer schlichten Zeremonie Kränze niedergelegt. Nach der offiziellen Veranstaltung erinnerten Filme und Gespräche mit Zeitzeugen an die deutsche Teilung.

Die Veranstaltung wurde live im RBB-Fernsehen übertragen. Eine Aufzeichnung steht künftig über den Youtube-Kanal des Landtages zur Verfügung.

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