Feierstunde zum 75. Jahrestag der Gründung Israels

Potsdam, 10. Mai 2023. Der Landtag Brandenburg hat mit einer Feierstunde vor Beginn des Mai-Plenums die Gründung des Staates Israel vor 75 Jahren gewürdigt. Als Hauptredner bei der Veranstaltung im Plenarsaal sprach S.E. der Botschafter des Staates Israel, Ron Prosor. Auch Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke, Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke und der Sprecher des Freundeskreises Israel des Landtages, Andreas Büttner, richteten das Wort an die Abgeordneten, Regierungsmitglieder und Gäste. Das musikalische Rahmenprogramm gestaltete der Pianist und Musikwissenschaftler Jascha Nemtsov, Professor für die Geschichte der jüdischen Musik am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena und Mitglied des Instituts für Jüdische Theologie an der Universität Potsdam.

Landtagspräsidentin Liedtke sagte in ihrer Rede unter anderem: „Es ist ein Geschenk an uns, dass es die tiefe Freundschaft zu Israel gibt, dass so viele Menschen in Israel und in Deutschland mit ihrem Engagement diese Freundschaft möglich gemacht haben. Dafür steht auch der Freundeskreis Israel des Landtages Brandenburg. Dass es noch immer und wieder verstärkt Antisemitismus in Deutschland gibt, erfüllt viele Menschen in Brandenburg mit großer Sorge und auch mit Scham. Antisemitismus ist keine Meinung, sondern Ausgrenzung, Dämonisierung und letztlich verbale und physische Gewalt. Wir erleben gerade, wie aktuell die Grundgedanken der Unabhängigkeitserklärung – anstelle einer Verfassung – für die israelische Gesellschaft und ihre parlamentarische Demokratie sind: Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit.“

Ministerpräsident Woidke beglückwünschte Israel zum 75. Geburtstag: „Brandenburg fühlt sich dieser lebendigen Demokratie im Nahen Osten auch aus historischer Verantwortung besonders verbunden“, erklärte er. „Israel ist ein hochentwickeltes und modernes Land, auf dem nach wie vor viele Hoffnungen ruhen. Vor allem die Hoffnung auf einen nachhaltigen Frieden in der Region zum Wohle aller. Bei allen Spannungen, die es aktuell im Land gibt, habe ich großes Vertrauen in Israel und seine Demokratie, die ihren Weg in die Zukunft finden wird.“ Der Regierungschef betonte, jüdisches Leben gehöre zu Brandenburg, und fuhr fort: „Wir bekämpfen den Antisemitismus deshalb auch weiterhin konsequent. Und wir lassen in unseren Bemühungen nicht nach – dazu gehört auch die Schaffung eines oder einer Antisemitismusbeauftragten durch den Landtag Brandenburg.“

Botschafter Prosor sagte mit Blick auf den deutsch-israelischen Jugendaustausch in Brandenburg: „Deutschland und Israel sind verbunden durch die tragische Vergangenheit, aber wir haben auch die Verantwortung, eine gemeinsame Zukunft zu gestalten. Die Brücke dafür stellt der Jugendaustausch dar. Denn die Kinder von heute werden die Kanzler, Präsidenten und Premierminister von morgen sein. Sie werden zusammen entscheiden, in welche Richtung sich diese Beziehungen weiter entwickeln werden.“

Im Landtag Brandenburg gibt es seit Mai 2018 einen Freundeskreis Israel. Ins Leben gerufen wurde er am 70. Jahrestag der Gründung des Staates Israel. Ziel des parlamentarischen Freundeskreises ist es, die Solidarität Deutschlands mit Israel und die besondere Bedeutung Israels und des Judentums für Brandenburg zu bekräftigen.

Weitere Impressionen und Informationen zur Feierstunde anlässlich des 75. Jahrestages der Staatsgründung Israels

Rede des Botschafters des Staates Israel S.E. Herr Ron Prosor
Rede des Botschafters des Staates Israel S.E. Herr Ron Prosor
© Landtag Brandenburg / Stefan Gloede