Sieger- und Finalisten-Entwürfe des Wettbewerbs „Kunst am Bau“ erstmals öffentlich zu sehen

Ausstellung im Landtag präsentiert Wettbewerbsbeiträge zur „Kunst am Bau“ für das neue Landtagsgebäude

Auf dem Potsdamer Alten Markt entsteht derzeit der Neubau des Landtages Brandenburg in der äußeren Gestalt des ehemaligen Stadtschlosses. Im Rahmen des zweistufigen Wettbewerbs „Kunst am Bau“, den das Finanzministerium ausgelobt hatte, wurden Künstlerinnen und Künstler aufgefordert, eine künstlerische Intervention für Innenhof des neuen Gebäudes zu entwerfen.

Gerrit Große, Vizepräsidentin des Landtages und Vorsitzende der Kunst- und Ausstattungskommission freut sich über das große Interesse am Wettbewerb und dankt allen Künstlerinnen und Künstlern im Namen des Parlaments für ihre Teilnahme: „Wir sind von der Kreativität und Vielfalt aller 100 eingereichten Arbeiten beeindruckt gewesen. Insbesondere möchte ich aber die Originalität, die gestalterische Qualität und die Prägnanz jeder der elf Arbeiten betonen, die in der zweiten Wettbewerbsphase von ihren Verfassern weiterbearbeitet wurden.“

Daniela Trochowski, Staatssekretärin im Ministerium der Finanzen, hebt den Stellenwert des Wettbewerbs „Kunst am Bau“ für den Landtagsneubau hervor. „Es ist der größte Wettbewerb dieser Art für einen öffentlichen Bau in Brandenburg in dieser Legislaturperiode. Für die Realisierung der Kunstwerke stehen insgesamt 480.000 Euro (brutto) zur Verfügung.“ Das Finanzministerium sei mit dem Verlauf des Wettbewerbs und dessen Ergebnissen sehr zufrieden, so Trochwoski. „Es haben sich zahlreiche professionelle Künstlerinnen und Künstler aus den In- und Ausland beteiligt, so dass unsere Erwartungen erfüllt worden sind.“

Einhundert Arbeiten wurden in der ersten Phase des Wettbewerbs eingereicht. Im Ergebnis der zweiten Phase präsentierten elf ausgewählte Künstlerinnen und Künstler eine weitere Ausarbeitung ihrer Ideen der Wettbewerbsjury aus Fach- und Sachpreisrichtern. Neben Gerrit Große, der Vizepräsidentin des Landtages und Vorsitzenden der Kunst- und Ausstattungskommission, waren u. a. Mitglieder aller Landtagsfraktionen als Sachpreisrichter vertreten, ebenso der Architekt Prof. Dr. Peter Kulka. Den Vorsitz der Jury hatte die Rektorin der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Leonie Baumann inne.

Der erste Wettbewerbspreis ging an den Künstler Florian Dombois aus Köln. Seine Arbeit „Zugabe“ sieht zwei kulissenhafte, illusionistische Pavillons vor, die in ihrer Gestaltung aus dem Zentraloval des Schlosses Sanssouci abgeleitet sind. Die Pavillons spielen mit dem historischen Ort des Landtagsneubaus, seiner Neuformulierung und bilden neue Bezüge. Dabei werden unter anderem die zeitgenössischen Gedanken der Ortsspezifik und des „Alles-kann-verschoben-werden“ thematisiert. Auf diese Weise steht Dombois’ Kunstwerk in einem Dialog mit den Schlössern und Gärten, die Potsdam prägen. Nach der Fertigstellung des Neubaus soll der Siegerentwurf im Innenhof des neuen Landtages ausgeführt werden.

Auf den zweiten Platz kam Annette Paul aus Potsdam. Sie entwarf in Anlehnung an Magritte einen goldenen Schriftzug mit den Worten „Ceci n‘est pas un chateau“ und überträgt damit die Infragestellung der Beziehung zwischen Abbildung und Gegenstand auf den Landtagsneubau. Die Jury sprach die Empfehlung aus zu prüfen, ob diese Arbeit an einer anderen Stelle des Gebäudes ebenfalls umgesetzt werden kann.

Den dritten Platz belegte Hester Oerlemann aus Berlin mit einer Arbeit aus künstlichen Gartenteppichen nach historischen Vorbildern des 17. Und 18. Jahrhunderts unter dem Titel „Ein neuer Garten“.

Die Ausstellung im Landtag zeigt nun der Öffentlichkeit erstmals die Entwürfe aller elf Finalisten.

Vizepräsidentin Gerrit Große eröffnet die Ausstellung gemeinsam mit Finanzstaatssekretärin Daniela Trochowski am Mittwoch, dem 5. September 2012 um 11:00 Uhr.

Anschließend sind die Arbeiten bis zum 21. Dezember 2012 montags bis freitags von 8:00 bis 17:00 Uhr im Landtag (Flur der Vizepräsidentin, 1. OG) zu sehen. An gesetzlichen Feiertagen bleibt die Ausstellung geschlossen. Der Besuch der Ausstellung ist kostenfrei.

Weitere Informationen zum Wettbewerb unter: http://www.landtag.brandenburg.de/de/aktuelles/landtagsneubau/510287